Die englische Woche mit drei Spielen innerhalb von fünf Tagen war ganz nach dem Geschmack der Passauer Eishockeyfans. Auch im dritten Saisonspiel behielten die Passau Black Hawks die weiße Weste und stehen mit dem Topfavoriten Blue Devils Weiden oben in der Tabelle.
Trotz der langen Anreise hatten die Passauer den besseren Start am Füssener Kobelhang. Nur vier Minuten waren gespielt, als Brett Schäfer mit gutem Auge auf Zack Dybowski auflegte und der die Scheibe unhaltbar ins lange Eck einschoss. Auch in der Folge hatte Passau die besseren Chancen, 14:8 Schüsse belegen die Überlegenheit der Hawks im ersten Drittel. Doch dann legten sie sich mit zwei Strafzeiten und der folgenden 3 gegen 5 Unterzahlsituation selbst ein Ei. Füssen nutze die nummerische Überlegenheit und glich durch Janne Seppänen in der 11. Spielminute aus. Im Mitteldrittel wog die Partie zunächst hin und her, hatte Passau eine Doppelchance, doch fast im Gegenzug ging der EV Füssen in Führung. Wiedemann bediente Helenius am langen Pfosten, 2:1 in der 22. Spielminute! In der Folge übernahm die Mannschaft von Petr Bares wieder mehr das Geschehen und durfte in der 29. Minute erneut jubeln. Simon Stowasser zog ab und versenkte den Puck im Tordreieck. Füssen zeigte sich nicht diszipliniert, ein Spieler musste für 4 Minuten auf die Strafbank, die Black Hawks hatten die große Chance bei 5:4 Überzahl in Führung zu gehen. Doch das Powerplay war schlecht gespielt, so blieb es beim 2:2 nach dem Mittelabschnitt. Die Entscheidung musste also in den letzten 20 Minuten fallen. Und sie fiel! Chancen gab es zu Hauff auf beiden Seiten, doch die Black Hawks waren an diesem Abend einfach effektiver. Füssen`s Dalldush musste in der 50. Minute auf die Strafbank und diesmal klappte das Powerplay der Dreiflüssestädter. Jakub Cizek holte den Hammer raus und nagelte die Hartgummischeibe zum 3:2 in die Maschen. Füssen gab nicht auf und kam noch zur einen oder anderen Chance. Auch die Hawks hatten es auf dem Schläger die Führung auszubauen. Als 104 Sekunden vor dem Ende Jakub Bitomsky wegen Stockschlag in die Kühlbox musste, setzte Janne Kujala, Trainer des EV Füssen alles auf eine Karte und nahm den Torhüter vom Eis. Doch statt des Ausgleiches machten die Black Hawks mit einem Schuss von Carter Popoff ins verwaiste Tor den Deckel drauf. Das 3:4 der Füssener 10 Sekunden vor dem Ende war nur noch Ergebniskosmetik in einem über weite Strecken offenem Spiel. Die Dreiflüssestädter hatten mehr Spielanteile und waren auch offensiv präsenter (44:32 Torschüsse) doch der EVF hatte durchaus hochkarätige Chancen, die der 16-fache deutsche Meister aber liegen ließ.. „Ich habe heute viele gute Sachen gesehen, aber auch dumme Strafen. Wir machen uns das Leben selbst schwer!“ analysierte Kujala nach dem Spiel. Sein Pendant auf Passauer Seite, Petr Bares, sprach von einem guten Spiel, bei dem seine Mannschaft etwas mehr Glück hatte.
Mit diesem Sieg machten die Hawks beste Werbung für den Schlager am kommenden Freitag (19:30 Uhr) gegen den Topfavoriten und Traditionsverein Starbulls Rosenheim in der Eis-Arena machen. Tickets hierfür kann man sich bereits jetzt auf ETIX.com sichern.
Daniel Greb, erst zu Saisonstart zu den Black Hawks gekommen, bat den Verein um Vertragsauflösung. Er möchte bei einem unterklassigeren Club Spielpraxis sammeln. „Wir kommen dem Wunsch des Spielers natürlich nach, für Daniel steht die Tür bei uns immer offen!“ so der sportliche Leiter Christian Zessack.
Statistik:
EV Füssen - EHF Passau Black Hawks 3:4 (1:1,1:1,1:2)
0:1 (03:25) Dydowski (Schäfer, Jiranek) 1:1 PP2 (10:50) Seppänen (Straub, Zimmermann), 2:1 (21:55) Helenius (Wiedemann, Nifosi), 2:2 (28:07) Stowasser (Dybowski, Popoff ), 2:3 PP1 (49:53) Cizek (Maul, Bitomsky), 2:4 SH1/EN (59:04) Popoff (Dybowski, Janzen), 3:4 PP1 (59:50) Neudecker (Simon, Wiedemann)
Strafen 12:8
Zuschauer: 336