Vor dem gestrigen Mannschaftstraining der Passau Black Hawks haben wir uns mit Neuzugang Martin Zahora zum Interview getroffen.
Martin herzlich willkommen bei den Passau Black Hawks. Warum hast du dich für einen Wechsel nach Passau entschieden?
Nach der Verletzung von Petr Sulcik habe ich ein Angebot von Passau bekommen. Als Sportler ist es doch selbstverständlich, dass man das maximale erreichen will und auch so hoch wie möglich spielen will. Jetzt habe ich in Passau die Chance eine höhere Liga zu spielen und mich zu beweisen. Die Entscheidung für Passau habe ich getroffen und nicht wie es zuletzt dargestellt wurde.
Was erhoffst du dir sportlich von deinem Wechsel zu den Passau Black Hawks?
Passau hat eine starke Mannschaft, zuletzt fehlte wohl auch das nötige Glück. Ich möchte der Mannschaft und dem Verein helfen die Playoffs zu erreichen. Es sind drei Kontingentspieler im Kader. Ich hatte aber sofort den Eindruck das der Trainer, wenn wir alle drei fit sind, die formstärksten Spielen lässt. Der Herausforderung stelle ich mich.
Vom ESC Kempten gab es gestern eine Veröffentlichung, die doch für einigen Wirbel gesorgt hat. Wie ist das den tatsächlich abgelaufen?
Ich hatte nach meinem Abgang aus Miesbach mit dem 2. Vorstand aus Kempten Kontakt. Ich war ca. eine Woche in Kempten und habe zwei Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolviert. Letzten Mittwoch habe ich dann ein Angebot von Kempten für die Saison 2019/20 und 2020/21 erhalten. Diese Saison sollte ich mich mit den beiden Kontingentspielern abwechseln und dafür nicht einmal eine Aufwandsentschädigung bekommen. Was dazu kommt: Ich habe in Kempten keinen Vertrag unterschrieben! Ich kann da viele Aussagen nicht nachvollziehen. Leid tut mir der Wirbel für die Fans in Kempten.
Du bist als Eishockeyspieler ja schon ein paar Tage im Geschäft. Hast du eine solche Situation schon mal erlebt?
In der Tat gab es auch bei meinen vergangenen Stationen immer Dinge die man nicht glauben konnte. Oft wird einem Spieler von den Vereinen vor der Saison viel versprochen. Das Ergebnis war aber auch schon so, dass die Tatsachen mit dem vereinbarten nicht viel zu tun hatten. Dir wird zum Beispiel eine Wohnung zugesagt und du bekommst einen Kellerraum wo auch noch ein Rasenmäher untergebracht ist und es fürchterlich nach Öl und Benzin stinkt. Oder auch wenn es um Zusagen für einen Job geht. Es werden immer die Spieler als die „Bad Guys“ dargestellt, oftmals ist die Wahrheit aber eine ganz Andere.
Wie gehst du mit der Situation um?
Das ist natürlich alles andere als schön. Ich denke ich konnte jetzt einen Einblick geben, dass es nicht immer so ist, wie es von anderen dargestellt wird. Ich bin jetzt in Passau angekommen und freue mich Eishockey spielen zu können. Darauf werde ich mich konzentrieren. Der Rest ist für mich abgehakt.
Die Passau Black Hawks haben die Veröffentlichungen und die Diskussionen insbesondere in den sozialen Medien aufmerksam verfolgt und zur Kenntnis genommen. Vorstand Christian Eder äußerte sich gestern Abend ebenfalls zu den Vorwürfen gegen Martin Zahora. „Wir wissen wie und warum der Wechsel von Martin nach Passau zustande gekommen ist. Zu den Vorwürfen und zum Wechsel hat Martin im Interview alles gesagt. Als Vereinsvertreter möchte ich nur eins klar und deutlich sagen: Martin Zahora ist ein Teil der Black Hawks Familie. Als Teil dieser Gemeinschaft werden wir als Verein den Spieler unterstützen und auch schützen! Dies gilt für alle Spieler und im Verein tätigen Personen!“ In der Tat scheinen einige zu vergessen, dass jeder Spieler auch ein Mensch ist. „Wir lassen es nicht zu, dass Spieler diskreditiert oder diffamiert werden.“
Das Interview mit Martin Zahora und Christian Eder führte Oliver Czapko.