Zwei ganz harte Brocken hat der Nikolaus den Passau Black Hawks am Wochenende in den Sack gelegt. Schon beim gestrigen Auswärtsmatch in Fürstenfeldbruck hängen die Punktetrauben für die Hawks sehr. Wenn am Sonntag um 18:30 Uhr die Fanfare zum ersten Bully erklingt heißt es für die Mannen von Ivan Horak gegen den SC Reichersbeuern erneut sehr wachsam sein.
Der wohl prominenteste Mann steht bei dem Verein aus dem Landkreis Bad Tölz nicht auf dem Eis, sondern an der Bande. Beppo Schlickenrieder, der Coach der Mannschaft, stand viele Jahre im Tor der Eishockeynationalmannschaft und war bei drei Weltmeisterschaften und 1988 auch bei Olympia in Calgary im Tor des DEB-Teams. Der mittlerweile 57-jährige hat also Erfahrung genug und ist auch ein alter Fuchs was auch das Traineramt betrifft. Sowohl in München, als auch in Hamburg stand Schlickenrieder in der höchsten deutschen Liga an der Bande, ehe es ihn wieder in seine Heimat ins Tölzer Land verschlug.
Auf dem Eis stehen überwiegend Spieler aus einer der besten Nachwuchsschmieden Deutschlands, dem EC Bad Tölz. Klar, dass auch zwei Schlickenrieder`s im Kader stehen! Die Kontingentstelle des SCR, der sich selbst als „DAS“ Eishockeydorf Deutschlands bezeichnet steht der ehemalige tschechische Zweitligaspieler Michal Telesz. Der 23-jährige kam vom HC Budweis. Es ist anzunehmen, dass sich Passau`s Frantisek Mrazek und er sicher aus dieser Zeit in Budweis kennen.
Der SC Reichersbeuern legte einen Traumstart in der Liga hin und stand noch am neunten Spieltag an der Tabellenspitze. Doch zuletzt stotterte der Motor des Teams aus dem Alpenvorland etwas. Der Kampf um Platz 4 hat auch für sie voll begonnen. Das macht es für die Black Hawks sicher nicht leichter. Schlickenrieder sieht nach zwei Niederlagen am vergangenen Wochenende „eher eine Psychologen, als einen Trainer gefordert“. Er setzt aber darauf, dass er „das Reichersbeurer Kämpferherz wieder herauskitzelt“. Mit nur einem Punkt Rückstand auf den begehrten vierten Platz, der die Fahrkarte in die Zwischenrunde bedeutet, haben es die Oberbayern noch selbst in der Hand. Da wird um jeden Zentimeter Eis gekämpft werden, die Chance auf den Zug „Zwischenrunde“ aufzuspringen lässt sich Schlickenrieder und Co. sicher nicht kampflos entgehen.
Doch Ivan Horak hat sicher seine Strategie gegen die lauf- und kampfstarke Mannschaft schon parat. Die nackten Zahlen sprechen sowieso für die Black Hawks, denn mit im Schnitt fast acht geschossenen Toren je Spiel sind die Hawks auch hier Spitze in der Liga. Dagegen stehen vier Tore im Schnitt des SC Reichersbeuern. Für Statistiker also ein Leichtes, das Ergebnis steht schon fest: 7:4 für die Black Hawks. Damit wären die Passauer sicher sofort einverstanden. Doch da stehen noch 60 Minuten Eishockey davor. Gute Nachrichten gab es von der medizinischen Abteilung. Die Handverletzung von Kapitän Mathias Pilz stellte sich aber weniger schwerwiegend heraus, sodass der Verteidiger versuchen wird wieder mit an Bord zu sein. Trotzdem heißt es sowieso die Zähne zusammen zu beißen, denn Ruben Kapzan wird in der Defensive erneut fehlen.
Mit einem Sieg wäre für die Passau Black Hawks die Fahrkarte in die Zwischenrunde so gut wie gezogen. Karten für dieses richtungsweisende Spiel gibt es im First Reisebüro in der Brunngasse oder an der Abendkasse ab 17:30 Uhr.