Die Nachricht schlug letzte Woche wie eine Bombe in Passau und den Vereinen der bayerischen Eishockey Verbandsvereine ein: Der Bayerische Eissportverband (BEV) hat den Clubs mitgeteilt, dass ab sofort im Seniorenbereich im Landesverband, von der Bezirksliga bis hin zur Bayernliga, unbegrenzt ausländische Spieler aus der EU oder der EU gleichgestellten Ländern eingesetzt werden dürfen. Bislang durfte im bayerischen Landesverband nur ein Ausländer je Mannschaft eingesetzt werden.
Der Auslöser war ein Antrag des EV Berchtesgaden an den Deutschen Eishockeybund auf Prüfung des Einsatzes von transferkartenpflichtigen EU-Gemeinschaftsangehörigen und ihnen nach dem EU-Recht gleichgestellten Personen. Im „schlimmsten“ Fall würde das bedeuten, dass eine Mannschaft zum Beispiel aus zwanzig österreichischen oder tschechischen Spielern bestehen könnte. Ein Nackenschlag für den Eishockeynachwuchs in Deutschland! „Diese Entscheidung war natürlich erst mal ein Schock. Das wäre für die Vereine, die Nachwuchsarbeit betreiben ein Schlag ins Gesicht.“ so die ersten Reaktionen der Black Hawks Verantwortlichen.
Um den Auswirkungen dieser Entscheidung entgegenzuwirken, stehen die Verantwortlichen der 14 Bayernligaclubs seit letztem Mittwoch in regen Austausch. Ziel ist eine Selbstverpflichtungserklärung zur Begrenzung der ausländischen Spieler, mit dem Ziel weiterhin auf deutsche Spieler und damit auf Nachwuchsspieler zu setzen. Geplant ist in der Hauptrunde der Bayernliga weiterhin nur einen Spieler mit ausländischem Pass einzusetzen. Ab der Zwischenrunde (15.01.) soll für die Mannschaften die sich dafür qualifiziert haben ein zweiter Spieler verpflichtet werden können. Hintergrund ist es, bei der Verzahnung mit der höherklassigen Oberliga Chancengleichheit zu schaffen. Der Großteil der Bayernligaclubs haben dieser Selbstverpflichtungserklärung bereits schriftlich zugestimmt. Aufgrund der Ferienzeit fehlen aktuell nur noch die Unterschriften von zwei Vereinen. „Die Vereine in der Bayernliga wissen was auf dem Spiel steht und sind sich hier einig. Eine Selbstverpflichtungserklärung wie es auch in der DEL oder DEL 2 üblich ist, ist die Möglichkeit die neuen Rahmenbedingungen schnellstmöglich sauber zu lösen.“ berichtet ein erleichterter Vorstand Christian Eder. Die Passau Black Hawks waren einer der ersten Clubs, die der Selbstverpflichtungserklärung zugestimmt haben. In Passau will man die nächsten Jahre weiter an der Förderung des eigenen Nachwuchses arbeiten.
Sportlich geht es für die Passau Black Hawks am Wochenende zum Ex-Rivalen nach Deggendorf. Die Mannschaft von Trainer Ivan Horak befand sich am Wochenende im Trainingslager im tschechischen Tachov. Dort wurde an den Grundlagen für die anstehende Saison gearbeitet. Das Freundschaftsspiel in Deggendorf wird daher sicherlich nicht der Gradmesser für die kommende Saison sein. „Wir haben viel und hart gearbeitet. Es ist wichtig fit und mit der nötigen Kondition in die Saison zu starten. Nun gilt es Spielpraxis zu sammeln und uns auf dem Eis weiter zu entwickeln.“ so Black Hawks Trainer Ivan Horak.
Für die Presse, Medien und Fans steht dann bereits am Mittwoch den 14. September das nächste Highlight auf dem Programm. Die neue Mannschaft wird gemeinsam mit dem Premiumpartner Löwenbrauerei offiziell der Öffentlichkeit präsentiert. Beginn ist um 17 Uhr im Löwen.Brauhaus.Passau am Rathausplatz in Passau. Im Anschluss an die Präsentation findet der erste Fanstammtisch der neuen Saison statt. Spieler, Trainer und Verantwortliche stehen dann für Fragen und Anregungen gerne zur Verfügung. Das erste Heimspiel in der Passauer EisArena steht dann am Sonntag den 18. September um 18.30 Uhr gegen den EHC Straubing an. – czo